Kunstreise 2025: Como und Varese – zwei paradiesische Gartenstädte

Arte, Cultura e un po’di dolce vita:
12.-14. September 2025

Am Freitag, dem 12. September 2025, war es endlich so weit: Unsere Kunstreise nach “Bella Italia” begann, und der erste Tag versprach bereits einen wunderbaren Einstieg in die italienische Kunst- und Kulturlandschaft. Die Gruppe traf sich um 10:45 Uhr am Bahnhof in Lugano, wo wir nach einer herzlichen Begrüssung unser Gepäck in den Privatbus der Autolinee Varesine luden. Der Bus nahm uns mit auf eine malerische Fahrt durch das Tessin – vorbei an Paradiso, Melide und Mendrisio – die uns in rund 50 Minuten bis nach Como führte. Die Landschaft verzauberte uns schon zu Beginn, doch die wahre Magie wartete in der Stadt selbst.

Willkommen in Como

In Como angekommen, trafen wir auf unsere wunderbare Reiseführerin Elena, die uns in der Nähe des Doms herzlich begrüsste. Elena hatte eine Präsenz, die uns sofort fesselte. Ihre Stimme, die an die warme, einladende Art von Michelle Hunziker erinnerte, und ihre Leidenschaft für die Stadt und ihre Geschichte machten sie zu einer perfekten Begleiterin. Mit ihrer lebendigen Erzählweise und ihrem fundierten Wissen führte sie uns durch die Innenstadt und verriet uns viele kleine Geheimnisse Comos.

Wir begannen unseren Rundgang mit einem ersten Blick auf den Dom von Como, eine beeindruckende Kathedrale, deren Architektur Gotik und Renaissance vereint. Der Bau dauerte fast vier Jahrhunderte – eine Geschichte, die sich in jedem Detail widerspiegelt. Die kunstvolle Fassade und die Mischung aus verschiedenen Stilelementen machten ihn zu einem wahren Meisterwerk.

Nicht weit entfernt, auf der Piazza del Duomo, stand das Broletto, das alte Rathaus der Stadt. Elena erklärte, dass es ursprünglich als Versammlungsort für die Bürger diente und heute als Symbol für Comos lange städtische Tradition gilt.
Ein kurzer Abstecher führte uns zur Kirche San Fedele, einer romanischen Kirche mit schlichter Schönheit. Die stille, erhabene Atmosphäre dieses Ortes gab Raum für Besinnung und liess uns die historische Tiefe der Stadt spüren.

Ein markanter Kontrast folgte mit dem Casa del Fascio, entworfen von Giuseppe Terragni. Das rationalistische Gebäude aus der Zwischenkriegszeit steht für eine ganz andere Epoche der italienischen Architekturgeschichte. Elena brachte uns die Ambivalenz dieses Bauwerks mit viel Feingefühl näher.

Zum Abschluss unseres Rundgangs in der Innenstadt warfen wir noch einen Blick auf den Volta-Tempel, ein Denkmal zu Ehren des grossen Physikers Alessandro Volta, der in Como geboren wurde. Der kleine Tempel am See erinnerte an das wissenschaftliche Erbe der Stadt.

Sant' Abondio: Ein ruhiger Abschluss

Zum Schluss machten wir uns auf den Weg zur etwas ausserhalb gelegenen Basilika Sant' Abondio aus dem 11. Jahrhundert. Diese romanische Kirche beeindruckte durch ihre ruhige, schlichte Architektur. Elena erzählte, dass sie einst Teil eines Klosters war und heute als eines der bedeutendsten religiösen Bauwerke der Region gilt. Ein stiller, besinnlicher Ausklang unseres ersten Tages.

Fazit des ersten Tages

Der erste Tag dieser Kunstreise war ein voller Erfolg. In einer kleinen, aber feinen Gruppe von 19 Personen – darunter 11 Artischocken und einige "fremde" Gesichter – erlebten wir eine wunderbare Einführung in die Kunst- und Kulturgeschichte von Como. Elena, mit ihrer charmanten Art und ihrem grossen Wissen, machte diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wir waren begeistert von der Architektur, den Sehenswürdigkeiten und der italienischen Atmosphäre.

Tag 2 – Varese: Villen, Kunst und eine italienische Hochzeit

Am Samstagmorgen, 13. September 2025, führte uns unsere Kunstreise weiter ins charmante Varese. Im Zentrum der Stadt, auf der Piazza Monte Grappa, wurden wir von unserer neuen Führerin Francesca empfangen. Mit perfektem Deutsch, viel Herzlichkeit und ebenso grossem Wissen wie ihre Kollegin vom Vortag, führte sie uns durch die historische Altstadt – mit spürbarer Begeisterung für „ihr“ Varese.

Altstadt, Basilika und barocke Gartenpracht

Der erste Teil des Rundgangs führte uns zur Basilika San Vittore, einer beeindruckenden Kirche mit dem angrenzenden Baptisterium. Francesca brachte uns die Geschichte dieses bedeutenden Sakralbaus lebendig näher, und wir bewunderten das harmonische Zusammenspiel von Architektur, Licht und Stille.

Anschliessend ging es zur Villa Estense, einem prachtvollen Bau aus dem 18. Jahrhundert. Besonders eindrücklich war die weitläufige Gartenanlage im italienischen Stil – symmetrisch, gepflegt und voller barocker Eleganz. Im Anschluss besichtigten wir die repräsentativen Prunkräume des Palazzo Estense, die heute als Rathaus dienen. Stuckdecken, grosse Spiegel und schwere Vorhänge vermittelten einen Hauch höfischer Lebensart.

Nach einer kurzen individuellen Erkundungszeit in der Stadt – einige zog es in Cafés, andere in kleine Boutiquen oder an schattige Plätze – ging es mit dem Bus weiter zur Villa Cagnola.

Villa Cagnola: Porzellan und ein Mittagessen mit Aussicht

In der Villa Cagnola erwartete uns zunächst ein ausgezeichnetes Mittagessen – mit Blick auf die gepflegte Anlage und das hügelige Umland. Danach folgte eine Führung durch die bekannte Kunstsammlung des Hauses. Leider lag der Fokus der ursprünglich niederländischen Führerin fast ausschliesslich auf der umfangreichen Porzellansammlung, was bei einigen Reisenden eher gedämpfte Begeisterung auslöste – zumal die Raumbeleuchtung sehr gedämpft war und die Wandteppiche, Möbel und Gemälde zu kurz kamen.

Eine besondere Überraschung: Die Kirche von Maximilian Kolbe

Eine Überraschung wartete jedoch noch auf uns: der Besuch der Kirche von Maximilian Kolbe, ein architektonisch markantes Bauwerk des Zürcher Architekten Justus Dahinden. Die organisch geschwungene Formensprache der Kirche beeindruckte durch ihre moderne Ausdruckskraft. Und als ob der Moment nicht schon besonders genug gewesen wäre, wurden wir zufällig Zeugen einer italienischen Hochzeit – ein lebendiger, fröhlicher Kontrast zur eher nüchternen Führung zuvor.

Am späten Nachmittag kehrten wir – erfüllt von vielen Eindrücken, ein wenig müde, aber sehr zufrieden – ins Hotel zurück. Der Tag bot eine gelungene Mischung aus Stadtgeschichte, Architektur, Kunst und menschlichen Begegnungen. Auch wenn nicht jeder Programmpunkt gleich stark überzeugte, so sorgten Francesca, die eindrucksvollen Villen und das lebendige Stadtbild von Varese für einen bereichernden Tag voller Vielfalt – ganz im Sinne unserer Kunstreise.

Tag 3 – Villa Panza und ein unvergessener Abschluss mit Marcello Morandini

Am Sonntag, 14. September 2025, starteten wir nach dem Frühstück zu unserem letzten Programmtag – und dieser hielt nochmals zwei absolute Höhepunkte bereit.

Mit dem Privatbus fuhren wir zur berühmten Villa Panza, herrlich gelegen in Biumo Superiore oberhalb von Varese. Schon beim Betreten der historischen Villa war spürbar, warum dieser Ort als ein Juwel unter den italienischen Kunsthäusern gilt. Ursprünglich im 18. Jahrhundert erbaut, beherbergt die Villa heute eine bedeutende Sammlung zeitgenössischer Kunst – sorgfältig aufgebaut vom Mailänder Sammler Giuseppe Panza di Biumo.

In den prachtvoll restaurierten Räumen begegneten wir Werken amerikanischer Künstler, die sich intensiv mit Licht, Farbe und Raum auseinandersetzen. Besonders eindrücklich waren die raumfüllenden Installationen von James Turrell und Dan Flavin, die den historischen Kontext der Villa in einen spannungsvollen Dialog mit moderner Kunst traten lassen. Auch der weitläufige Garten, eine gelungene Mischung aus italienischem Formalgarten und englischem Landschaftspark, bot stille Schönheit und künstlerische Interventionen – Kunst und Natur im Gleichklang.

Nach diesem intensiven Kunsterlebnis ging es zurück in die Innenstadt von Varese, wo wir ein typisches italienisches Tavolata-Mittagessen genossen – mit feinen regionalen Spezialitäten, Wein und lebhafter Stimmung in der Gruppe.

Gut gestärkt spazierten wir am Nachmittag zu unserem letzten Programmpunkt: dem Besuch der Fondazione Marcello Morandini. Unsere vertraute Führerin Francesca leitete uns erneut mit Kompetenz und Leidenschaft durch die Ausstellung. Morandinis Werk, geprägt von Konkreter Kunst und konstruktivem Design, faszinierte durch die strenge Ästhetik, geometrische Klarheit und raffinierte Räumlichkeit.

Und dann geschah etwas ganz Besonderes: Marcello Morandini selbst erschien – eine grosse Überraschung für alle. Ein Moment, der uns tief berührte und der als krönender Abschluss dieser Reise in Erinnerung bleiben wird.

Abschied in Lugano

Am späten Nachmittag traten wir die Rückfahrt nach Lugano an. Die Stimmung im Bus war ruhig und erfüllt – die letzten Tage hatten uns kunsthistorisch bereichert. An der Endstation verabschiedeten wir uns herzlich voneinander – mit vielen schönen Bildern im Kopf, neuen Gedanken im Gepäck und dem Gefühl, Teil einer ganz besonderen Reise gewesen zu sein.

Dank an Anna Maeder – Unsere Organisatorin

Ein ganz besonderer Dank gilt unserer Organisatorin Anna Maeder, die diese Kunstreise mit so viel Hingabe und Liebe zum Detail geplant und umgesetzt hat. Anna sorgte dafür, dass jeder Tag perfekt organisiert war – von der Auswahl der Reiseführerinnen bis hin zur sorgfältigen Gestaltung des gesamten Programms. Ihre exzellente Vorbereitung machte es uns möglich, tief in die Kunst und Kultur Italiens einzutauchen, ohne dass wir uns um organisatorische Fragen kümmern mussten.

Dank Anna erlebten wir nicht nur fachlich herausragende Führungen, sondern auch eine entspannte und harmonische Reise, bei der wir uns jederzeit gut aufgehoben fühlten. Sie kümmerte sich um jedes Detail, sodass wir uns voll und ganz auf die Kunst und die Erlebnisse konzentrieren konnten. Ihre Professionalität und ihr Engagement waren der Schlüssel zu diesem unvergesslichen Erlebnis.

Wir sind Anna zu grossem Dank verpflichtet, dass sie diese Reise so gelungen und reibungslos gestaltet hat – eine perfekte Organisation, die unsere Kunstreise zu einem unvergesslichen Erlebnis machte. Und wir hoffen sehr, dass wir auch im nächsten Jahr wieder mit Anna auf Reisen gehen dürfen!

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