Jahresbericht 2021

Das war ein besonderes Jahr für Artischock. Unser Verein hat sich 2021 einen erneuerten Vorstand, einen frischen Auftritt und eine erste Jurierte Ausstellung in Zürich gegönnt.

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An Viren, Varianten und Vorschriften hat man sich im zweiten Corona-Jahr schon einigermassen gewöhnt. So lernten Vorstand, Sekretariat und Mitglieder, sich immer wieder anzupassen. Was dann auch zu unserer ersten Generalversammlung ganz ohne Smalltalk führte - Briefpost ersetzte den persönlichen Austausch.

Kontinuität und Aufbruch im Vorstand
Der Seehof in Küsnacht war wie üblich für unsere Versammlung reserviert, die Absage folgte zwangsläufig im Februar. Erfreuliche 40 Prozent der Mitglieder äusserten sich schriftlich zu den vorgeschlagenen Geschäften, 110 gültige Abstimmungsformulare führten unter anderem zur Bestätigung von Irma Peter (Neuwahl als Co-Präsidentin), Jill Vickerson und Andreas Biank im Vorstand. Neu dabei sind Sandra Kazbegi und Marcel Bernet (Co-Präsident). Gabriele Saputelli war nach vier Jahren als Präsident zurückgetreten, Thomas Jörger nach acht Vorstandsjahren. Die Details zeigt das GV-Protokoll.

Von links: André Becchio, Sandra Kazbegi, Jill Vickerson, Marcel Bernet, Irma Peter, Andreas Biank.

Wir haben uns in dieser neuen Besetzung eingespielt und in einer Retraite Ideen für die Zukunft des Vereins abgeglichen. Daraus entstanden verschiedene Initiativen, die das vergangene Jahr und die Zukunft prägen sollen.

Umfrage spürt den Puls der Mitglieder
Decken sich unsere Ideen mit den Wünschen aller Artischocken? Der Vorstand fragte im März nach: unsere 237 Mitglieder waren Online zur Umfrage eingeladen, 53 haben sich dazu geäussert. Vielen Dank fürs Mitmachen, die Ergebnisse in Kürze:

Unsere Mitglieder sind dabei, weil sie sich vernetzen und weil sie ausstellen wollen, wie diese Grafik zeigt:

Drei Viertel sind selbst künstlerisch tätig, ein Viertel ist als Kunstinteressierte/r oder mit anderem Hintergrund dabei. Mit rund vier von fünf möglichen Punkten erhält Artischock gute Noten, hier die ganze Auswertung.

Die Jurierte: Frust und Freude
2021 kam die Jurierte Ausstellung als Premiere nach Zürich. Unser Mitglied Leonhard Fopp stellte seine Galerie an der Trittligasse zur Verfügung.

Entsprechend gross war der Andrang - 93 Artischocken brachten ihre Werke zur Jurierung nach Küsnacht. Die externe Jury hatte die Qual der Wahl unter den vielen Werken, da aus Platzgründen nur 39 für die Ausstellung ausgewählt werden konnten. So lagen Frust und Freude wie immer bei solchen Ausschreibungen nah beieinander. Schön, dass viele Artischocken in nicht ganz einfachen Zeiten produktiv waren und die Ausstellung in der Zürcher Altstadt rege besucht war.

Vernetzung trotz Virus - von Bad RagArtz bis Zoom
Artischock will Begegnungen ermöglichen. Keine einfache Aufgabe in Zeiten von Lockdowns und Masken. Wir haben uns angepasst. Dank kreativer Unterstützung und Teilnahme verschiedener Artischocken gelingt das hoffentlich auch in Zukunft.

Romina Bodganovic aka Lotti Leibnitz hat unser Künstlermeeting auf Zoom initiiert und moderiert, vielen Dank! Ende Mai trafen wir uns dann in Küsnacht zum Kulturnacht-Videohappening am See. Im Juli war ein gemeinsamer Ausflug zur Bad RagArtz möglich. Wir waren begeistert, dass wir an der vielbesuchten internationalen Triennale auch die Veranstalterfamilie Hohmeister zu Führung und Austausch treffen konnten.

Zum persönlichen Künstlertreff mit Interview lud uns Inge Louven nach Hombrechtikon und zahlreiche Artischocken folgten uns zur Führung durch den neuen Erweiterungsbau des Kunsthaus Zürch.

Ein neues Kleid für Artischock
Nach sechs Monaten Arbeit hinter den Kulissen war es im September endlich soweit: unser Verein zeigt sich mit neuem Logo und rundum erneuerten Auftritt im Internet. Neu ist auch unsere Adresse mit artischock.ch.

Jetzt sind die Inhalte stabil,  für mobile Geräte optimiert, wir sind auf Suchmaschinen besser zu finden und auch die Ausstellungen und Angebote unserer Mitglieder werden prominent gezeigt. Schliesslich haben wir auch unseren monatlich an Mitglieder und Freunde versandten Newsletter aufgefrischt und auf den neuen Auftritt angepasst.

Schmal und hoch: Unjurierte in der "kulturschiene"
Die unjurierte Ausstellung ist ein jährlicher Fix- und Höhepunkt für Artischock. Sie bietet uns die Möglichkeit, aktuelle Werke zu zeigen und sich untereinander und mit BesucherInnen auszutauschen. Immer noch unter dem Regime von Corona-Massnahmen konnten wir erfreulicherweise doch zusammenkommen: Ende Oktober zeigten 66 Mitglieder am Bahnhof Herrliberg-Feldmeilen in der Galerie "kulturschiene" ihre Werke. Das vorgegebene Hochformat von 30 x 200 cm sorgte für eine ansprechende Präsentation der gebotenen Vielfalt. Das Echo: guter Besuch, vier Verkäufe und ein ausführlicher Bericht in der Küsnachter Dorfpost - siehe Beitrag.

Schon ein wenig Tradition: der Adventskalender
Artischock mietet Vitrinen in der stark frequentierten SBB-Unterführung am Bahnhof Küsnacht, unsere Mitglieder stellen hier gerne und gratis aus. Zum zweiten Mal in Folge sorgte unser Adventskalender für zusätzliche Aufmerksamkeit: 24 Artischocken beteiligten sich mit kleinen Kunstwerken in kreativen Kisten, die sich dank unserer HelferInnen Tag für Tag bis Weihnachten öffneten.

Mitgliederentwicklung: es bleibt bei 274 Artischocken
2021 hat sich viel bewegt - auch bei den Mitgliederzahlen. Nach dem starken Rückgang von 2020 mit 43 Austritten bei 22 Eintritten blieben wir dieses Jahr stabil:

33 neue sind zu uns gestossen - herzlich willkommen! 33 Mitglieder haben sich verabschiedet: 21 weil sie von der Kunst oder von hier weggezogen sind. 6 hat die Ablehnung bei der Jurierten zum Austritt bewogen. Ob sie später wieder einmal zu uns stossen?

"Artischock - Vereint für Kunst" schreiben wir uns auf die Segel für die weitere Reise. Sie verbindet Online-Austausch mit persönlicher Begegnung, 32 Jahre Vereinsgeschichte mit immer wieder neuen Akzenten.

Bildbearbeitung/Text Marcel Bernet, Co-Präsident, Lektorat Sandra Kazbegi

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